Besuchen Sie mit mir den letzten Perlmuttschneider Europas

Wolfhart Bach macht Schmuck, eine besondere Art von Schmuck. Das Material und die Art und Weise der Verarbeitung nämlich sind es, die seine handgefertigten Schmuckstücke so außergewöhnlich machen.





Wolfhart Bach ist der letzte Perlmuttschneider Europas. Seine kleine Werkstatt befindet sich in der ehemaligen Metzgerei im Klostergut in Wessobrunn, in dem viele andere Künstler ihre Ateliers haben und Herr Bach fühlt sich wohl. “Ich mache aus Abfall etwas Schönes“, sagt Bach sichtlich stolz. Denn die innen mit Perlmutt überzogenen Muschelschalen sind eigentlich Abfallprodukte.

 

 

Vom Rohmaterial bis zum fertigen Schmuckstück sind viele Arbeitsschritte notwendig. Zunächst prüft Bach die Dicke der Perlmuttschicht in den Schalen, denn für manche Schmuckstücke muss diese Schicht besonders dick sein, da sonst eine Verarbeitung nicht möglich ist. Armbänder brauchen z.B. dickeres Perlmutt als Ohrstecker. Dann wird gezeichnet, herausgeschnitten und in vielen, vielen Schritten poliert.



Im Prinzip haben sich die Werkzeuge nicht geändert, nur ein Diamantmesser hatte man zu Zeiten seines Großvaters noch nicht, da wurde das Perlmutt mit Stahlblättern geschnitten. Das Diamantmesser ist heute von unschätzbarem Wert, da sich ein solches Werkzeug nicht leicht abnutzt und sehr robust ist, denn Perlmutt ist ein sehr hartes Material. Aber auch ein wunderschönes, wenn es endlich fertig poliert daliegt. Die Schmuckstücke von Wolfhart Bach sind natürlich alles Unikate. Jedes Teil ist mit Liebe, Kennerblick und einer Menge Arbeit angefertigt.



Leben kann der letzte Perlmuttschneider Europas nicht von seinem einmaligen Handwerk. Er betreibt es hobbymäßig und ist einige Male im Jahr auf Kunsthandwerksmärkten zu finden. Bewundert werden seine Schmuckstücke immer und er findet ständig Interessenten, die ein besonderes Geschenk, ein extravagantes Schmuckstück haben wollen. Schmuck, hergestellt aus dem Abfall der Natur.